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Architektur

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Das Projekt "ESKINPAH" der ro.ma. roeoesli und maeder gmbh hatte den Wettbewerb für einen Studienauftrag unter fünf Architekturbüros im 2012 für sich entschieden.

Lesen Sie hier den Bericht des Architekten:

Situation

Die heute mit dem Café Brioche endende dörfliche Struktur erhält mit dem Neubau eine Fortsetzung in Richtung Westen. Gleichzeitig erscheint der Neubau nicht nur funktional, sondern auch formal als Weiterführung des geschwungenen, grossmassstäblichen Betagtenzentrums Dösselen (BZD). Trotz der baulichen Verbundenheit (gedeckte Passarelle) mit dem BZD, wahrt der Neubau seine "Eigenständigkeit", welche wohl auch das Credo der künftigen Bewohner angemessen zum Ausdruck bringt.

Parzelle und Form

Das Grundstück zeichnet sich, neben der zum Dorfbach auslaufenden Hanglage, durch die polygonale Form aus. Der Neubau lotet gegen Norden und Westen die Grenzen der Baulinien aus, weicht gegen Osten etwas von dieser zurück und schafft im Süden zum Dorfbach hin eine Eingangssituation. Der vom BZD und dem Neubau aufgespannte Platz wird mit einer zentralen Baumgruppe gestaltet. Das Blattwerk schafft in den darüber liegenden Wohnungen einen visuellen Filter zum BZD. Das leichte Schrägdach des Neubaus nimmt die angrenzenden Dachformen auf und integriert den Neubau ins Ortsbild.

Innere Organisation

Über den eingezogenen, gedeckten Eingangsbereich betreten Bewohner und Besucher das Gebäude. Um das zentrale, von oben belichtete Treppenhaus sind in den Obergeschossen 1 - 4 je 4 Wohnungen angeordnet. Alle Wohnungen sind schwellenlos mit dem Personenlift zu erreichen. Hangseitig wird die bestehende Stützmauer belassen, womit dem ortsspezifischen Grund- und Quellwasser Rechnung getragen wird. Die hangseitigen Flächen im Erdgeschoss beherbergen die individuellen Abstellräume und in Richtung BZD ist die Parkierung angeordnet, welche analog der bestehenden Parkplätze die Einfahrt und Manövrierfläche im Anlieferungsbereich nutzt. In Richtung Süd-Osten befindet sich eine Wohnung mit Terrainbezug. Im 1. Obergeschoss ist der Technikraum untergebracht sowie eine gedeckte Verbindung zum BZD (Speisesaal), welche dem geschützten Hofraum (Dach der bestehenden, gedeckten Parkplätze) vorgelagert ist. Im 2. Obergeschoss befindet sich die Waschküche sowie ein Ausgang, welcher über einen Steg direkt auf den Dösselenweg führt.

Wohnungen

Trotz unterschiedlicher Geometrien folgen die Wohnungen alle demselben Prinzip: Nasszelle und Zimmer formen ein zum Wohnraum offenes Entrée. Eine Übereck-Loggia gliedert den Raum in einen Essbereich sowie einen Wohnraum. Die 3 ½-Zimmer-Wohnungen sind zusätzlich mit einer Kücheninsel ausgestattet. Die Nasszellen werden gemäss den spezifischen Anforderungen an Sicherheit und Funktion für altersgerechte Wohnbauten konzipiert und können bei Bedarf mit zusätzlichen Hilfsmitteln ausgestattet werden. Auf Grund der unterschiedlichen Ausrichtungen weisen die Wohnungen individuelle Ausblicke und Besonnungsqualitäten auf, die von Rigi bis Pilatus und Morgen- bis Abendsonne reichen.

Nachhaltigkeit, Konstruktion, Materialisierung

Im konstruktiven Aufbau von Geschossdecken, Aussen- und Innenwänden ist der Einsatz von Holzelementen vorgesehen, welche neben der geforderten Nachhaltigkeit auch die Dimensionierung der, gemäss geologischem Gutachten, erschwerten Fundation optimieren lassen. Aus brandschutztechnischen und statischen Gründen wird das Sockelgeschoss sowie das Treppenhaus in Stahlbeton erstellt.

Die Fassade ist in einem hellen Kratzputz konzipiert. Die grosszügigen Holzmetallfenster kontrastieren diesen und gehen einher mit den textilen Verdunkelungen. Die Verbindungspassarelle sowie der Steg werden in einer einfachen Stahlkonstuktion erstellt.

Technik

Die Wärmeversorgung des Neubaus erfolgt ab der bestehenden Heizzentrale des BZD. Die erdverlegte Fernheizleitung wird ab der bestehenden Heizzentrale neu erstellt. Die Wärme wird mittels Fussbodenheizung in den Wohnungen verteilt. Pro Wohnung ist eine mechanische Nachstromlüftung vorgesehen. Mit spezifischen Installationen wird der erhöhten Anforderung an Sicherheit für altersgerechte Wohnungen Rechnung getragen.